Es werden zurzeit viele Farbdiskussionen geführt. Häufig basieren diese jedoch auf Halbwissen. Informiert euch und lasst euch nicht verrückt machen ;-)
Ich habe euch hier ein paar Infos zu Merle, Black & Tan und Blau zusammen getragen.
Merle:
Merle ist keine Farbe, sondern eine Fellbezeichnung, die in allen Farben auftreten kann.
Merle tritt bei einer Vielzahl von Hunden auf (Aussies, Chihuahuas, Collies, Doggen,...) und wird durch eine dominant vererbte Gen-Mutation hervorgerufen.
Die Fellfarbe Merle zeichnet sich durch eine charakteristische Fellscheckung aus, wobei Flecken von verdünntem Farbpigment zusammen mit Arealen voller Farbpigmentierung vorhanden sind. Das für die Merle-Färbung verantwortliche Gen bewirkt also eine Farbverdünnung der normalerweise vorhandenen Farbe. Aber anders als bei anderen Farbverdünnungsgenen ist der Effekt nicht auf das gesamte Fell verteilt, sondern findet sich nur in Flecken, die über den ganzen Körper verteilt sein können.
Durch das Merle-Gen können auch die Augen aufgehellt werden. Da die Merle-Musterung jedoch zufällig verteilt ist, können die Augen eines Merle-Tieres sowohl braun, blau oder gemischt sein.
Das Merle-Gen wurde ursprünglich durch den Chihuahua oder den Dackel in die Französische Bulldogge eingekreuzt. Ab der 6. Generationen gilt sie wieder als Reinrassig.
Die Diskussion um das pro und contra der Merle-Zucht ist seit einiger Zeit hoch im Gange. Die Zucht von Tieren mit einem Gen-Defekt (als solches wird das Merle-Gen bezeichnet) wird aus ästhetischen Gründen des Öfteren scharf verurteilt.
Hier muss aber ganz klar zwischen reinerbigen und mischerbigen Tieren unterschieden werden.
Mischerbige Hunde haben aufgrund ihres Merle-Gens üblicherweise keinerlei Beeinträchtigungen. Sie werden im Vergleich zu anders gezeichneten Tieren nicht öfters krank und haben auch keine anderen Probleme.
Reinerbige Tiere sind mehrheitlich weiss gefärbt und weisen effektiv häufig Taubheit und/oder Missbildungen der Augen auf. Eine solche Verpaarung ist auf jeden Fall zu vermeiden und gilt als Qualzucht.
Deshalb darf niemals Merle mit Merle verpaart werden. Auch nicht Merle mit Merleträger oder Merleträger mit Merleträger. Aus Linien wo Merle vorkommt, muss vor einer Verpaarung immer auf Merle getestet werden. Nur so ist sichergestellt, dass nur mischerbige und keine reinerbige Merle-Tiere geboren werden.
Auch Schecken (Tiere mit weissen Flecken) leiden genau genommen an einer schwachen Form von Albinismus. Gescheckte Hunde sind aber weitläufig akzeptiert. Bei Extrem-Schecken (Tiere mit besonders viel weiss) können ebenfalls gesundheitliche Folgen wie Blindheit und Taubheit auftreten.
Black & Tan:
Die englische Bezeichnung bedeutet schwarz mit lohfarbigen Abzeichen. Die loh- bzw. goldfarbigen Bereiche befinden sich am Kopfbereich und an den Beinen. Der Anteil der lohfarbigen Bereiche kann hierbei in der Menge und Grösse stark variieren.
Blau:
Hervorgerufen durch eine Mutation am D-Lokus treten Tiere mit verdünnter, aufgehellter Fellfarbe auf. Der Erbgang ist autosomal-rezessiv, d.h. die Farbverdünnung entsteht nur wenn das mutierte Allel homozygot (doppelt) vorliegt. Unter dem Einfluss des defekten Gens kommt es sowohl zur Verdünnung von Eumelanin (schwarz/braun) als auch von Phäomelenin (rot/gelb) gefärbtem Fell.
Es gibt viele Diskussionen zur blauen Farbe.
Bei einigen Rassen ist bekannt, dass diese Farbe mit einem hohen Risiko für Haut- und Fellprobleme einhergeht. Dazu zählen vor allem Dobermänner und Deutsche Pinscher. Die sogenannte Farbmutantenalepezie führt zu verstärktem Haarausfall. Es wird angenommen, dass es mehrere Gene sind, die in bestimmter Kombination die Krankheitssymptome hervorrufen. Es wird dazu zurzeit intensiv geforscht.
Weitere Infos:
Auf folgender Seite findet ihr Infos zu den verschiedenen Fellfarben:
http://oldsite.laboklin.de/index.php?link=labogen/pages/html/de/fellfarben/hund/hund_fellfarbe_allgemein.htm